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erMein Name ist Rainer Heidenreich. Ich war als Soldat auf Zeit zwischen Oktober 1976 und September 1980 Angehöriger der Bundesmarine in der Ausbildungsreihe 27, Führungsdienst. Als Signäler war ich auf verschiedenen Kommandos und Landdienststellen tätig.

 

Ich möchte hier an eine schöne Fahrenszeit auf dem Zerstörer "SCHLESWIG-HOLSTEIN"  sowie derFregatte "EMDEN" dem Traditionsschiff der deutschen Marine und dem Tender "MOSEL" erinnern. Auch die Signalstellen und Schulen sollen nicht vergessen werden.

 Wenn ich daran denke, wie lange das schon wieder her ist kann ich nur sagen, "Kinder, wo ist die Zeit geblieben?".

 

Ich meldete mich im Sommer 1976 zur Marine, danach Einstellungstests im August in der Kaserne Ebkerige in Wilhelmshaven  und Einberufung pünktlich zum 1.Oktober, einem Freitag, in Eckernförde an der Ostsee.

Meine Grundausbildung dauerte bis Jahresende. In der alten ehrwürdigen Marinefernmeldeschule Carlshöhe im Block Emden Zimmer 25. Hier wurden uns die Grundkenntnisse in Morsen und Sprechfunk beigebracht. War eine völlig neue Welt und manch einer kam nicht zurecht. Auf der Stube hatten wir einen Kameraden aus Nürnberg über den wir oft schmunzelten. Waren wir doch die Stube die immer als letzte heraustrat. Mussten wir doch geschlossen antreten. Mal passte das Koppeltragegestell nicht oder der Helm saß verkehrt herum oder....

Das lustigste Erlebnis hatten wir während des Landkampfes. Wir hatten eine Gewehrgranate blau auf unserem G3 und sollten auf einen simulierten Panzer (3,5 Tonner Merzedes) aus dem Wald stürzen und dann in Stellung gehen und die Gewehrgranate abfeuern. Bei uns hat das geklappt. Bis auf den einen Kameraden aus N.. Fiel er doch über eine Baumwurzel, im Fallen verlor er sein Gewehr und die Gewehrgranate fiel vom G3 ab und kullerte ebenfalls auf dem Boden herum. Was machte der fränkische Krieger? Im Kampfesrausch griff er nach der Granate und schleuderte sie mit lauten Hurra-Rufen in Richtung Panzer-Lkw. :-)

Bei einem Schießen im November kam die Nachricht vom Tod des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Admiral Zimmermann. Die ganze Inspektion verbrachte eine Schweigeminute.

Dann fehlten zwei Schuss Gewehrmunition. Die gesamte Inspektion musste vor dem Schießstand antreten und jeweils zwei Mann mussten zur Durchsuchung ins Gebäude. Ausziehen bis auf die Unterhose und alles Links machen.

Das dauerte. Als die letzte Gruppe drann war, kam kleinlaut der Kamerad mit der Zählkladde und meinte zu unserem Kaleu, er hätte sich verzählt gehabt. :-(

 


 

Marinefernmeldeschule Flensburg Mürwik

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Januar 1977 ging ich, nun stolzer Signalgast, zum F1 Lehrgang nach Flensburg zur MfmS (Marinefernmeldeschule) in Mürwik. Nach dem F1 kam der Maatenlehrgang, den ich aber abbrach um mich freiwillig auf die Fregatte "EMDEN" zu melden, da dort ein Signalgast ausgefallen war.


 

Fregatte EMDEN

Es wurden bis Ende des Jahres verschiedene Ausbildungsfahrten unternommen, unter anderem die SEF II/77 (Ständige Einsatzgruppe Flotte) vom 10. Mai 1977 bis 14. Juni 1977, Führer war KzS Felmberg, das Herbstmanöver "Botany Bay" vom 07. September 1977 bis 22. September 1977.

 

Aber der Höhepunkt war die ÜAG 117/77, die uns vom 29. Juli bis 2. August nach Cowes auf der Isle of Wright brachte. Dort wurde nicht nur der "Admirals Cup" bestritten, sondern auch zur gleichen Zeit der 25. Jahrestag der Thronbesteigung von Queen Elizabeth gefeiert.

Schiffe aller Nationen lagen als Botschafter in Blau auf dem Solent. Die EMDEN lag in der Nähe der "Amerigo Vespucchi" und der "Britania".

Der Kamerad, der jeweils Dienst am Heck hatte, war nicht zu beneiden, Der Solent (Meeresenge zwischen der Isle of Wrigt und dem englischen Festland) war richtiggehend voll. Ein Gewusel von unzählbaren kleinen Segelbooten. Deren Eigner dippten im Vorbeifahren kurz ihre kleine Heckflagge und mein Kamerad musste jedesmal die große Heckflagge als Gegengruß niederholen. (Flaggengruß wird durch halbes Niederholen und wieder vorheissen ausgeführt)

Cowes war für mich ein Augenweide. Eine Ansammlung typisch englischer kleiner Cottages, die mir schon immer wegen ihrer “Verspieltheit” gut gefallen haben. Wir hatten prächtiges Wetter. Kaiserwetter hätte man bei uns früher gesagt.

 Von dort fuhr ich mit Kameraden nach Southampton. Dort trafen wir in einer Bar auf einen alten Schotten, der mit einem Produkt aus seiner Heimat per Du stand. Wir kamen ins Gespräch, doch die Verständigung stellte sich erst nach etlichem Whisky her.

Nach den Feierlichkeiten trafen wir im Englischen Kanal auf das 2. Geleitgeschwader, das durch die "KÖLN", "KARLSRUHE" und die "BRAUNSCHWEIG" vertreten wurde. Der Betriebsstoff-Transporter "EIFEL" und Versorger "GLÜCKSBURG" liefen im Geleit mit.

Bis zum 10. August liefen wir mit dem üblichen Rollenschwoof und Übungen mit französischen, spanischen, englischen Einheiten und Teilen der im Mittelmeer stationierten 6. US Flotte Richtung Neapel.

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